Freitag, 21. Februar 2020

21.02.2020 Abu Simbel Teil 1

5. Tag: Assuan – (Abu Simbel) – Flussfahrt

Der Vormittag steht Ihnen an diesem besonders schönen Ort zur freien Verfügung. Wir empfehlen einen Ausflug zu den einzigartigen Felsentempeln von Abu Simbel (nicht inklusive, buchbar vor Ort, 98 €). Beeindruckende Baudenkmäler der Antike zu Ehren Ramses II. und seiner Gemahlin Nefertari warten dort auf Ihren Besuch. Am Nachmittag kreuzen Sie auf dem Nil.
-- - - - - - - -
Programm:
                          Für die anderen:

Aufstehen um 3:30, Katzenwäsche, Viertel vor zum Frühstück, was soll man denn schmieren? Es gibt ja nur weiches Brot und viel Süßes. Ein Ei kommt mit.
Kurz vor halb 4 stehen alle unten, wir kommen strategisch von rechts und sind bei den ersten, die raus können, erste im Bus von Gruppe 2. Ich will rechts sitzen, weil da vermutlich im Lauf des Tages weniger Sonne auf uns kommt. Obwohl ja alle Vorhänge haben, aber man will ja auch gucken.
Viel Platz im Bus, die Gruppe breitet sich aus. Laute arabische Musik läuft, die er zum Glück abstellt, das hat doch am frühen Morgen etwas Aggressionspotential…. Wir fahren wie die meisten los ohne Licht. Licht wird nur als Signal benutzt, z. B. blinkt der Entgegenkommende auf dem schmalen Damm links, damit er gesehen wird. 
Paar Meter weiter halten wir an einem anderen Schiff, Steigenberger Legacy, und laden weitere Leute ein, sowie einen Reiseleiter von denen. Der ist heute unserer und sagt, dass wir in 2,5 Std eine Toilettenpause haben werden, bevor es rein geht. Gestern wurde uns gesagt, dass wir den Sonnenaufgang in der Wüste erleben, also ein Halt; er: Ja, vom Bus aus, man hält nicht an. Ach so. 
Es gibt hier in der Stadt so alle 100-500 m Bodenwellen, über die man mit höchstens 10 kmh drüber fahren muss, die verhindern das Rasen, das ist a) sinnvoll und b) nötig 😊-
Nach ca. 25 min kommt ein Kontrollpunkt. Die Straße wird jetzt erst geöffnet, deshalb ist jetzt Stau an der Kreuzung mit der Kontrollstation. Draußen hört es sich an wie MG-Feuer ab und zu. Axel schläft kurz, hinten schnarcht schon einer.
Kontrolle von einem Mann, ein zweiter schreibt die Nummernschilder auf. Entlang von vielen Uniformierten kommen wir zur größten Kontrolle, Reisegruppe Aleman, wir dürfen drumherum fahren. Ein Laster kommt grade dort entgegen, die Ladefläche voller Kamele 😁. Dann fahren wir. Mit Standlicht durch die dunkle Wüste. Am Anfang gibt’s noch Straßenbeleuchtung an Kurven. Viele parkende Laster und Anhänger. 
Viele schlafen, alles ruhig.
Immer gradeaus. Einer hat Fernlicht an, der wird mit Lichtzeichen ermahnt. Witzig: Verkehrsschild für bergauf, bei einem leichten Hügel. 
5:45 Uhr: hinter uns steht schön die Mondsichel. Der Himmel rötet sich ganz dunkelrot.
Blaulicht auf der Strecke, das hält. Weit vor uns fährt einer, der hält dann auch rechts an; Busfahrer gibt Lichthupe und bremst nicht. War beides Polizei.
Es gibt auch ein Klo im Bus. Einer, der macht, was er will, also z.B. anderen im Bus Plätze klauen, fragt ob offen ist. Scheint zu funktionieren, es mieft mal. 
An den Kurven stehen Pfeile, damit man sie auch trifft (die Kurve, nicht die Pfeile). Um uns nur Wüste, aber rechts eine Stromleitung, den ganzen Weg entlang.
6 Uhr orangegelb, hell genug für die ersten Fotos, Sichel finde ich nicht mehr. Hunger rührt sich, Axel schläft.
Ab und zu ein Funkturm, auch Polizeistationen oder Rettungsdienst.

Um 6:23 geht die Sonne links auf, wir brettern weiter, zwei andere Busse haben unterwegs angehalten und die Leute durften aussteigen, wer wollte.

 Die Anzeige von meinem Foto geht immer eine Stunde nach, ich habe nicht umgestellt. Das wird spannend beim Sortieren.
6:48 ein Haus einfach so. Und noch eins. Police. Jetzt ist alles einfach platt, bis auf einzelne Sandhügel. Dann kommt eine Arbeitersiedlung, also Beduinenzelte und Baumaschinen, dann eine schöne Mauer entlang der Straße, viele km lang. Mit Stacheldraht. Teilweise ist dahinter was Grünes, Oase, Schild kann ich nicht lesen. Noch 70 km bis Abu Simbel. Dann die Erklärung: Die Mauer ist nur Eigentumsgrenze. Nicht Sandschutz oder so..  Sie ist 30 km lang, dahinter wollen sie Ackerland gewinnen für Nubier. Ein Kanal wurde angelegt, 60 km vom Stausee hergeleitet. Neue Siedlung mit Zitronen- und Orangenbäumen, Klee, feiner Sand, wird zur fruchtbaren Erde. Es wird grün, nicht überflutet, nur bewässert. Die Wüste blüht....

Kamele müssen erst in Quarantäne und werden kontrolliert, bevor sie weitergebracht werden. Irgendwo hier in der Gegend ist die Station dafür.

In 80 km ist die Grenze zu Sudan, die nächste Stadt ist Wadi Halfa, von vielen Nubiern bewohnt. Hatte ich geschrieben, dass das Volk der Nubier ihr ganzes Gebiet verloren haben, das vom Nassersee überflutet wurde? 100 000 wurden Menschen umgesiedelt. Sie mussten ja irgendwo hin. Auch in Kom Ombo, wo wir heute Abend hinkommen, wohnen viele, ansonsten in kleinen Dörfern in der Gegend dazwischen. Gold heißt Nebu, daher heißen sie Nubier. Es gibt viele Bodenschätze. 

700 km nach Westen ist Libyen. Es gibt inzwischen eine asphaltierte Straße durch die Wüste dorthin.
Wir passieren auch eine Anlage, Öl oder Gas oder eine andere Förderung.
Wir nähern uns Abu Simbel.


Abu Simbel hat jetzt 2000 Einwohner, Flugplatz, Hotels, und Fischerei, Karpfen und Barsche. Kleiner Hafen, deshalb viele Laster, sie liefern Waren nach Sudan. 
Da ich auf dem Rückweg wieder hier sitzen will, verteilen wir unser Essen und Wasser auf unseren zwei Plätzen. Weise Entscheidung.
Zuerst (nach Klo mit Handaufhalten, sie guckte entgeistert, weil ich einen Euro hingelegt habe) gehen wir gemeinsam durch das Eingangshäuschen, wieder mit starken Sicherheitsvorkehrungen wie an einem Flughafen. Sammeln hinter der Security, dann laufen wir zusammen um den Berg herum bis nach vorne. 
Dort sammeln wir uns auf dem Plateau, dort gibt’s Erklärungen mit Bildern,
viermal Ramses II. (macht nicht 8 😄)

Tempel der Nefertari
dann:
Wir bekommen eine Stunde Auslauf, um in beide Tempel reinzugehen und außen herumzulaufen, bis 10:15 Uhr.  War dann doch knapp.
In der Mitte zwischen den vier Ramses-Figuren durch geht es rein. Drin in der Halle sind weitere riesige Figuren und an der Decke ist sogar noch Farbe, aus dem 13. Jahrh. v.Chr.



Inzwischen hatte sich auch noch geklärt, dass man drin zwar für Foto bezahlen müsste, aber mit Handy fotografieren ist kostenlos möglich. Also laufen jetzt die Handys warm, die Fotos sind im Rucksack versenkt, um keine Fragen zu provozieren. 








Die Szene mit dem Kriegswagen: 1260 nach der Schlacht von Kadesch schloss Ramses II. den Friedensvertrag mit Hetitern. Beide meinten, sie hätten gesiegt und haben sich dann irgendwie auf den Friedensvertrag geeinigt. 

Das hinterste Ende des Tempels, wo morgen früh die Sonne genau rein scheint.
Heute Abend kommen viele Leute, die übernachten hier. Der 21. Februar stimmt zwar, das mit der Sonne, dass sie an zwei Tagen im Jahr bis hinten in den Tempel reinscheint. Es ist der Geburtstag von Ramses II, aber durch die Versetzung des Tempels ist was verschoben und die Strahlen scheinen erst morgen richtig früh rein. Es war mal der 21.2., sein Geburtstag, und der 21.10., sein Krönungstag, aber durch die Versetzung ist es jetzt jeweils der 22.  Beim Versetzen von Abu Simbel hatten die Ingenieure Schwierigkeiten, das genau wieder hinzukriegen und den Winkel genau so zu treffen. Es hat nicht ganz geklappt, sie mussten die Statuen drin noch um Millimeter verschieben. Eine davon muss im Schatten bleiben, das Sinnbild für das Böse.   

Es gab insgesamt 11 Ramses, Nr. 2 regierte 67 Jahre, wurde über 90. 
- - -- - - - 
Da Nefertari auch noch einen Tempel hat, mache ich einen neuen Post auf.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen