Montag, 17. Februar 2020

17.02.2020 Flug Frankfurt - Luxor, Kutschenfahrt

Reiseverlauf von Phoenix:

1. Tag: Hinflug nach Ägypten

Hinflug vom gewählten Abflughafen nach Luxor.. Empfang am Flughafen durch Ihre Reiseleitung und Transfer zur Einschiffung.
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Früh aufstehen ist angesagt! Um 6:10 wollen wir spätestens am Parkplatz sein, damit wir hoffentlich noch vor halb 7 am Flughafen ankommen. Zwei Stunden vorher soll sein. Bisher sind wir immer gut durch alle Kontrollen durchgekommen, aber man liest ja immer solche Horrorstorys...
Flug Tuifly X3 6188 um 8:20 - 14:00 Uhr, Freigepäck 20 kg.
Schiff: noch unbekannt. Zweibett Mitteldeck Vollpension.
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Mo, 17.02.2020 Anreise nach Luxor
4:00 Uhr aufstehen, 5:00 Uhr abfahren, warten auf den Shuttle, 6:30 Uhr am Flughafen, 7:00 Uhr drin und durch alles durch, nix los, sehr entspannt. Frühstücken (mitgebracht) und Wasser besorgen.
Das Flugzeug, Boeing 737-800, ist ziemlich voll. Wir konnten die Plätze nicht aussuchen, sitzen Reihe 4 jeweils am Gang. Und jetzt stellen wir fest: auf der rechten Seite ist bis Reihe 5 mehr Platz, das sind besondere Sitze. Links ist etwas kleiner, den nehme ich mal, denn Axel hat längere Beine, aber ich habe immer noch 10 cm Platz vor den Knien. Am Fenster sitzt ein älterer Herr mit Stock, der nicht so gesund aussieht. Und müffelt. Scheint ganz alleine unterwegs zu sein. Und zwischen uns kommt niemand mehr!
Wir bewegen uns um 8:20, das wäre die Startzeit, für Frankfurt gar nicht schlecht. Flugzeit soll 4:10 h dauern, da wir Rückenwind haben.
Start um 8:35 nach Süden, Linkskurve, über die Wolken, da wird es heller. Ansage, dass die vordere Toilette bis Reihe 9 zu benutzen ist, ab Reihe 10 bitte nach hinten.
Wieso sitzen wir denn hier? Da wir rausfinden, dass die Leute um uns herum dafür bezahlt haben, hier vorne zu sitzen, nehmen wir mal an, das ist das Ergebnis von dem Anruf, warum die Reise billiger geworden ist. Statt Anpassung (was sie ja nicht machen) haben wir ein Flug-Upgrade bekommen. Der Flug war ja der Grund für die Preisänderung nach unten. Dankeschön!

Zuerst verteilen sie die bestellten Essen und warme, die jetzt noch gekauft werden. Dann kommen sie mit dem normalen Wagen. Inklusive ist hier GARNIX, selbst Wasser kostet 2,80, das haben wir aber dabei. In der Futterbroschüre habe ich Wein entdeckt, wo ich schon mal gewesen bin, vom Espenhof bei Alzey, den muss ich doch mal trinken, obwohl mittags nicht so passend ist, macht eher müde. Viertelliter 6,- und lecker. 80% Grauburgunder, 20% Chardonnay. Axel hält sich ans Bier, das liefert gut Flüssigkeit.
Interessante Leute um uns herum. Ein Hesse, der einen amerikanischen Pass hat und den entsprechenden Hintergrund (amerikan. Zeitung herausgegeben). Hinter mir zwei Damen, die die Reise bei einer Veranstaltung eines Reisebüros gewonnen haben und nur Ausflüge für ca. 200,- dazugebucht haben. Leider waren sie später nicht auf unserem Schiff. Neben mir der ältere Herr hat zwei Wohnungen in Luxor in der Nähe des Karnak Tempel, wenn ich zum Tempel gehe, käme ich an seiner vorbei. Eine bewohnt er selbst, die andere hat einen Verwalter, der sie vermietet. Er kommt seit 25 Jahren oft her und ist schon ein bisschen einheimisch. Diesmal bleibt er 4 Wochen. Es hätte lange gedauert, bis er die ägyptische Mentalität und Gesellschaft reingekommen ist, aber jetzt ist er hier halb-heimisch.
Um 11 Uhr ist alles aufgegessen und langweilig war es bisher noch nicht. Mal ein bisschen lesen.
Im Reiseführer von Phoenix steht, dass am 21.2. in Abu Simbel die Sonne bis hinten hin rein scheint. Da sollen wir doch dahin?!? Stimmt das? Warten wir mal ab.
Thessaloniki
Kurz vor halb 1 kommt die Ansage für Landeanflug. Wir fliegen den Nil entlang. Tiefe Gräben zu sehen. Alles ist grau-gelb-braun. Hier regnets selten, aber irgendwann muss hier mal viel Wasser gewesen sein, um das so auszuwaschen.
Assiut fotografiert? Habe es nicht herausgefunden, was es war. Oberhalb von Luxor macht der Nil eine große Schleife, so dass wir zweimal drüber weg fliegen. Der ältere Ägyptenliebhaber lässt mich über ihn hinweg fotografieren. Als ich sage, dass ich meist lieber am Fenster sitze, sagt er: er sitzt am liebsten am Gang, wieso ich das nicht gleich gesagt hätte. Konnte ich doch nicht ahnen… 😊.
irgendwo am Nil
 Eine Insel im Nil. Außerhalb vom grünen Band sind einzelne grüne Formen, bewässerte Stellen, halbrunde angelegte Felder, etwas dahinter Felsen. Geometrie Ägyptens. Hab auf dem Heimflug noch mehr davon.
Gelandet um 12:48, vermutlich etwas zu schnell, denn die Vollbremsung danach war ordentlich….
Mit dem Bus zum Terminal, sehr übersichtlich 😉, ich hätte gleich Geld tauschen können, weil wir bei den ersten waren, habe aber nicht geschaltet. Alle an einen Schalter; Deutsche können ganz schön drängeln, obwohl eindeutig viele Leute vor ihnen sind, kein Anstand. Jeder soll sein blaues Papier (Bestätigung) vorzeigen. Dann anstellen an der Passkontrolle. Das dauert etwas. Das Formular für das Visum haben wir alle im Flugzeug ausgefüllt. Jeder wird zweimal kontrolliert.
Dahinter Toilette, man bekommt Klopapier in die Hand gedrückt. Händewaschen, dann hält sie die Hand auf. Jeder hält hier die Hand auf. Den eigenen Koffer muss man festhalten, selbst das Handgepäck, und die Leute verscheuchen, sonst fahren sie ihn zum Bus und halten die Hand auf.
Geldautomat ausprobiert – ging nicht, es kam nix, plötzlich fertig. Befürchtung, dass was abgebucht wird, obwohl kein Geld kommt. Versucht, jemand anzusprechen – nicht möglich, ist nicht zuständig, steht nur an der Tür rum und schickt die Leute raus. Ein anderer auch nicht, und schon gar nicht von einer Frau…  (Auflösung: es ist nichts auf der Kreditkarte, es war wohl kein Geld im Automat, deshalb hat er abgebrochen. War aber nicht zu erkennen).
Draußen steht einer mit Liste, der sucht den Namen, hakt ab, Reise Memnon, Bus Nr. 15. Der ist tiefgekühlt (aber das einzige Mal hier). Für Koffer in den Bus heben durch den Busfahrer: 1,-€. Das nervt.
Die Gebühr für das Visum wird im Bus eingesammelt. Da Passagiere auch mitdenken, geht das Gespräch um die 25 $, die es kostet. Er sammelt aber 28,- € pro Person ein. Sein bisschen verlegener Kommentar dazu: „Ich sag nur: Das steht im Phoenix-Katalog.“ Ägyptisches System. (Wobei uns interessiert, wer die Erhöhung kriegt, er oder Phoenix oder der Busfahrer oder eine höhere Instanz?)
Um 15:15 Uhr kommen wir beim Schiff an, die Nile Vision. Sie liegt direkt gegenüber vom Luxor Tempel, im Päckchen mit drei oder vier weiteren, aber vorne als erstes.
Aussicht vom oberen Deck:
Die Koffer werden vom Bus ins Schiff gebracht. Wo die Treppe runterkommt, sitzt ein Bewacher mit Maschinengewehr. Einer der kleinen Shops unter der Promenade ist ein Büro der Tourismus-Polizei, die gibt’s hier in Ägypten extra außerhalb aller anderen Abteilungen.
Es ist warm, viele gut eingepackte Leute unterwegs (damit meine ich die Herren in Galabija und Tuch um den Kopf, die Damen meist in schwarz mit Kopftuch. Niqab, also nur Augen frei, habe ich während der Reise nur 3-4 mal gesehen).
Wir bekommen Kabine 203 links vorne, im Moment mit Blick auf Anleger. In der Kabine gegenüber von uns geht der Blick zu einem Dieselgenerator vom Nachbarschiff, der fürchterlich Lärm macht.
Wir haben ruckzuck die Koffer ausgepackt und verteilt, Platz reicht.
Kabinenbeschreibung kommt mal extra mit Fotos.

Wir drehen mal eine Inspektionsrunde auf dem Schiff. Vorne geht eine weitere Treppe runter; wir dachten, da kommt man vielleicht einen Stock tiefer wieder rein, aber wir liefen vor der Brücke entlang und standen plötzlich drin. Ein Araber kam auf uns zu und meinte: hello, I’m the captain. Das haben wir ihm erst mal nicht geglaubt, weil wir uns nicht vorgestellt haben, wie ein Captain auf einem Nilschiff aussieht. 

Er war es tatsächlich, ein ganz netter. Dann probierten wir es noch einen Stock tiefer, aber da war nur Schiffsgerümpel. Also wieder hoch und übers Pooldeck runter.

Um 16:30 ist eine Info in der Lounge mit Sandwiches und Wasser für jeden. Ahmed Khalil ist der Phoenix-Reiseleiter hier. Wir werden eingeteilt in Gruppe 2, die bekommt den ägyptischen Reiseleiter Ihab von Dynasty-Travel, denen das Schiff gehört. Das haben wir gut getroffen, mit Ihab waren wir sehr zufrieden.
Das Programm für den nächsten Tag wird erklärt und einiges mehr, was man wissen muss. Für die ganze Woche gibt es eine Übersicht. Der Tagesplan hängt immer hinter der Rezeption aus. Jeden Morgen wecken sie eine Stunde vor Abfahrt des jeweiligen Ausflugs; ab da, also eine Std. vor Start, gibt es auch immer Frühstück. (Fazit: bei jedem Weckruf waren wir schon fast fertig zum Frühstücken).
Er sammelt gleich im Anschluss das Trinkgeld für die ganze Reise ein, das dann verteilt wird, da bleibt uns das Handaufhalten hier auf dem Schiff erspart. 28,- € pro Person, am liebsten in bar. Er wird es verteilen. Wenn man das mit Ami-Schiffen vergleicht….    die 17,- pro Person für eine Woche werden auf 75 Mitarbeiter verteilt.

Dann kann man gleich Ausflüge buchen, die nicht inklusive sind. Wir reservieren sofort schon Abu Simbel für 98,- und den heutigen Abendausflug um 18 Uhr: eine Kutschfahrt durch Luxor zum Gucken und Eindruck gewinnen, 17,- €. Das ist mir lieber als auch nur einen Schritt alleine da oben rumzulaufen. Und man sieht einiges.
Ein bisschen Geld haben wir auch gewechselt: für 20,- € gibt er uns 310 Pfund, für uns nicht der beste Kurs.
Die Verriegelung unseres Fensters ist kaputt, man könnte es von außen aufschieben. Wenn man es wüsste. Wir sind aber in der Mitte, nicht unten, wo sie beim An- und Ablegen vorbeilaufen.
unsere Kabine hat roten Kringel
Kutschfahrt: Alle treffen sich an der Rezeption, wir laufen gemeinsam hoch, zur Kreuzung und über die Straße. An der Kreuzung stehen ganz viele Kutschen bereit, die sind schon mal bestellt.  
Die Fahrer wissen genau, dass sie uns nicht anbetteln sollen, dass sie ihr Geld vom Reiseleiter kriegen; wir wissen genau, dass sie uns nicht anbetteln sollen, dass sie nur einen Euro Trinkgeld pro Kutsche von uns am Ende kriegen sollen, wenn wir schon ausgestiegen sind, und dass wir Geschichten von 8 Kindern usw. nicht glauben sollen.
Die Pferde sind alte Mähren (oder auch junge, sie sehen nicht gut aus), wir werden immer zu zweit in eine Kutsche gesetzt und sollen uns die Nummer merken. Wir bekommen eine, die aussieht, als würde sie gleich auseinanderfallen, Nr. 168. Sie stinkt nach Pferd und anderem. Ich denke mal kurz darüber nach, ob ich mir am Verdeck Läuse holen könnte…. – vielleicht sind die Kopftücher ja auch für manche Dinge gut.
Gehupe, Gerüche, alles durcheinander, Eindrücke, Prachtboulevard, Promenade am Nil neu gemacht, aber auch enge Gassen mit halbverfallenen Gebäuden und Geschäften drin, die meisten Frauen mit Kopftuch, hab nur 5 ohne gesehen, meist in schwarz, wenige bunt. 

Straßenverkehr: Alle fahren quer durcheinander und ohne Licht (das braucht man nur als Lichthupe). Man hupt oder ruft und fährt dahin, wo man meint, dass Platz ist. Die öffentlichen Kleinbusse halten mitten auf der Straße, Leute laufen kreuz und quer, dazwischen wir mit Kutschen als Konvoi, mehr als 10 Stück. Manche überholen andere, wie im echten Leben. Ein Moped mit einer 5-köpfigen Familie besetzt. Passt! Große Kirche der Kopten. Enge Gassen unter der großen Brücke, hier möchte ich nicht alleine rumlaufen. Unser Fahrer hat nicht geredet und keine Geschichte erzählt, das war gut so. 
Wir sind angekommen im Urlaub und in Ägypten 😊 .


 Es gibt hin und wieder auch mal ein Geschäft mit westlicher Kleidung, aber im Gegensatz dazu mindestens 2-3 mit schwarzen Moslem-Kleidern, um die Frau zu verstecken. Brautkleider-Geschäfte gibt es auch, sehr aufwändige Modelle mit breitem Reifrock. Einmal im Leben eine Prinzessin in weiß, dann auf ewig schwarz verpackt. Dabei sind sie oft so hübsch. Ein Dessous-Geschäft habe ich allerdings auch gesehen.
Essen ist heute um 20 Uhr. Man bekommt einen Platz zugewiesen, den man immer behält. Zuerst finden sie uns nicht in der Liste, aber dann bekommen wir doch was. An dem Tisch sitzen schon zwei, die schon gestern angekommen sind, mit bestem Sächsisch, so dass wir anfangs öfter nachfragen müssen.
Das Buffet ist jeden Tag gleich aufgebaut, links Suppe und Fleisch und Gemüse, ein Tisch mit verschiedenen Broten gibt’s, hinten wird irgendwas gebraten, mal Gemüse, mal Leber, mal gibt’s Nudeln, rechts ist Fisch und irgendein Auflauf mit Beilagen, Salate in der Mitte und Nachtisch extra, viele kleine Leckereien.
Getränke bestellt man und unterschreibt einen Zettel. Unser Bediener heißt auch Ahmed und hat sich sofort Axel als besten Freund ausgesucht.
Danach sind wir ziemlich bald platt.
 Hier sind die Fotos in flickr, ein paar mehr.

1 Kommentar:

  1. Ich lach mich schlapp. Genauso verlief auch unser Start Nilkreuzfahrt, allerdings war das bereits 2005.

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