Fortsetzung:
Die
Schiffe haben umgeparkt, drei fahren schon, unseres liegt am anderen Päckchen
ganz außen. Jetzt müssen wir durch alle Schiffe durch, das waren glaube ich 5. Das
erste ganz dunkel, eins ganz kahl, eins very british, unsers am schönsten, u.a.
weil die Decke höher ist.
Es
gibt nach der Desinfektion ein warmes Tuch und was Warmes zu trinken.
Nach
uns liegt noch ein Schiff und dazwischen eins, das dem anderen offensichtlich Wasser
tankt. Wir kommen nicht weg. Gruppe 3 würde auch noch fehlen. Wird nix aus der
Abfahrt um 11-11:30. Wir parken nochmal um an ein Zweierpäckchen, dann kommen
wohl die fehlenden Ausflügler, dann gehts um 12:30 erst los. Und wir zum
Essen.
Es
folgen 9 Std Schiff, nach 5 Std kommt die Schleuse bei
Esna mit ca 1 h Wartezeit - war die Ansage im Bus. Wir werden nach der Schleuse
weiterfahren bis Edfu und dort über Nacht liegen.
Mittagessen:
die Vorhänge sind offen, die Fenster sind grade über der Wasserlinie, so dass
wir rausgucken können.
Essen: vieles nur lauwarm. Einen Fisch gibt’s immer.
Schöne Kuchen, viel Kokos, heute mal Erdbeeren drauf, die haben wir gestern in
Massen an den Ständen während der Kutschfahrt gesehen.
Ein
drittes Pärchen vervollständigt unseren Tisch, die kamen erst gestern Abend um
10 Uhr an.
Zum
System: in Luxor kommen immer Leute an, von Samstag bis Montag, und wir haben
unterschiedliche Reisen an Bord, es ergibt drei Gruppen. Phoenix ist da ganz flexibel,
man kann sogar Hotel und 5 Tage Schiff buchen und auch in Assuan beginnen usw.
Nach
dem Essen ist für Axel Zeit für Schläfchen, ich muss mit dem Foto hoch. Überall
liegen Flussschiffe, eine Brücke kommt bald.
Kapitän guckt |
Und relativ schnell ist es keine
gemütliche Fahrt mehr, sondern eine laute, denn es fährt ein Schiff genau neben
uns her, lange Zeit. Und von unserem Schiff ruft einer ständig was rüber auf
arabisch, wir sind ziemlich vorne, unter uns muss eine Öffnung sein. Lautes
Palaver. Außerdem hupen sie auch mal hin und her. Da wir in der Kabine das Fenster
offen haben, muss ich runter, es schließen, Axel versucht zu schlafen. Dann
kommt noch ein weiteres Schiff und überholt uns durch die Mitte mit einer noch
lauteren Hupe, da geht schlafen nicht 🙈. Ist das ein
Wettrennen, wer zuerst In der Schleuse ist?
Sie
fahren übrigens genauso Schiff wie sie Auto fahren. Einfach drauflos, hupen,
rufen. Lichthupe habe ich allerdings keine gesehen, es ist ja hell. 😁
Ich
habe mal mir selbst eine Aufgabe gestellt, so viele Schiffe wie möglich zu
fotografieren. Eine Schiffssammlung habe ich sowieso im Laptop, mal sehen, wie
viele von den vielen Nil-Schiffen ich einsammeln kann. Die müsst ihr aber nicht
alle angucken, sehen sich schon ähnlich 😉. Es sind im Moment 12 Schiffe in unserer Sichtweite. Hier sind 10 mit unserem, aber vor uns sind auch noch welche.
Den
Nil entlang fahren ist sehr entspannt. Man sitzt da und die Landschaft zieht
vorbei, bei angenehmen Temperaturen, wenns zieht, hat man eine Jacke, wenn eine
schöne Aussicht ist, steht man mal auf…. Anfangs habe ich überlegt, ob das nicht langweilig wird, aber die Zeit flog nur so vorbei. Füße in die Sonne strecken, schönes Licht, die Berge kommen langsam näher...
Um 16:30 gibt es auf Deck Kaffee/Tee und Kekse. Sie haben Zimt-Tee!
Wieso fährt eigentlich jedes andere Schiff an uns vorbei?
Von der Kabine aus sehen wir eine halsbrecherische Aktion, zwei junge Leute im Ruderboot sind direkt vor einem Nachbarschiff. Sie müssen schnell rudern, um nicht überfahren zu werden. Dann sind sie neben ganz dicht dran, auch hier habe ich die Befürchtung, dass sie drunter gezogen werden. Einer wirft ein Seil, zieht es an und mit einem Ruck, der das Boot schleudert, hängen sie dran. Später löst er das Seil wieder. Wie sie hinten schaukeln, kann ich nicht mehr sehen.
Wieso fährt eigentlich jedes andere Schiff an uns vorbei?
Von der Kabine aus sehen wir eine halsbrecherische Aktion, zwei junge Leute im Ruderboot sind direkt vor einem Nachbarschiff. Sie müssen schnell rudern, um nicht überfahren zu werden. Dann sind sie neben ganz dicht dran, auch hier habe ich die Befürchtung, dass sie drunter gezogen werden. Einer wirft ein Seil, zieht es an und mit einem Ruck, der das Boot schleudert, hängen sie dran. Später löst er das Seil wieder. Wie sie hinten schaukeln, kann ich nicht mehr sehen.
Danach
kapieren wir oben, dass das die Verkäufer sind, die uns für die Schleuse angekündigt
wurden. Dort fahren sie mit ihren Ruderbooten an die Schiffe ran und wollen
Handtücher, Tischdecken, Galabijas usw. verkaufen. Sie werfen es einfach hoch,
dann noch ein Päckchen, in das man das Geld reinsteckt, und man wirft es wieder
runter. Sie machen tatsächlich Geschäfte.
(Um
6 wird es Nacht und wir sind noch nicht an Schleuse und tuckern langsam. Was
wird das?)
Um
18:30 ist ein Begrüßungs-Cocktail mit Vorstellung der Schiffsführung; dazu gibt
es drei Cocktails zur Auswahl, die alkoholischen waren schnell leer 😎.
Wir
bekommen einige Infos: Der Kapitän hat keine Ausbildung, sie lernen das so. Ist
der, den wir gestern aus Versehen besucht haben. Ein paar Tage später erfahre
ich aber, dass er alle zwei Jahre in Assuan in einen Simulator muss, zum
Testen, ob er noch fit genug ist für den Job.
Der
Tourismus am Nil begann mit Agatha Christies Roman „Tod auf dem Nil“.
Es
gab mal 350 Nilschiffe, dann kam die unsichere Zeit, wo wenig Touristen kamen,
jetzt sind es noch 175 Stück, von denen 63 heute in Luxor losgefahren sind.
Eigentlich müsste hier ein Stau sein, es fühlte sich stellenweise ein bisschen
so an. Umwelt: grässlich. Das Schiff braucht 120 Liter Diesel pro Std, die Aggregate
ebenfalls soviel. 14000 Liter Diesel pro Woche!
Die
Schleuse bei Esna ist 150 m lang und wurde 2006 gebaut.
Vor
dem Essen sind wir an der Schleuse angekommen, ganz viel Betrieb, logisch,
warten während dem Essen. Das Essen ist und 19:00 Uhr und meist lauwarm.
Danach sind wir auf der
zweiten Position um reinzufahren, es sind noch 12 Schiffe hinter uns schön
beleuchtet. Wir werden 5 m angehoben, was ziemlich schnell geht. Danach folgt
noch eine Engstelle, war wohl frühere Schleuse, da gabs weitere
Verkaufsaktivitäten, Galabija hochwerfen, noch ein Pack hochwerfen, Geld
reinstecken, runterwerfen, lautstarke Beschwerde von unten, es wären nur 50
drin, nochmal hoch, er steckt nochwas rein, wieder runterschmeißen, dann war
zum Glück die Mauer fertig und der unten wie wild am Schimpfen. Er hat später
gemerkt, dass er sich tatsächlich vertan hatte, es war ja dunkel. 100 Pfund sind
ca 5,85€. Die Ruderboote waren auch noch vor der Schleuse im Dunkeln aktiv, mit
kleinen Knallkörpern.
Dann
noch ein Bier für Axels Flüssigkeitshaushalt, ich habe einen alkoholfreien
Cocktail bestellt, aber der reizte irgendwie allergisch, Rest bleibt übrig.
Berechnet hat er ihn auch nicht, das machen sie manchmal.
Wir
fuhren noch, als ich eingeschlafen bin, dass wir Edfu erreicht haben, habe ich
nicht mitgekriegt. Nur irgendwann nachts war mal viel Lärm und Palaver vor dem
Fenster. Da hat wohl ein anderes Schiff an uns angelegt.
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